
Komma vor „warum“. :)

Also was das Komma betrifft, bin ich nicht sicher, ob hier wirklich eins stehen muss. Immerhin ist „warum“ ja kein eigenständiger Nebensatz. Der Satz könnte ja beispielsweise auch lauten „Jetzt weißt du es.“ Dabei würde man auch kein Komma setzen.
Gäbe es einen kompletten Nebensatz, zum Beispiel „Jetzt weißt du, warum das so ist.“, dann müsste das Komma gesetzt werden.

Ich bin mir ganz sicher, daß da eins stehen muß. Es ist ein abgekürzter Nebensatz. 🙂

Ich würde hier auch kein Komma setzen. Mit Komma sieht der Satz für mich ziemlich schräg aus.
Laut Duden ist das Komma hier fakultativ.
"Ist ein Fragesatz zu einem einzelnen Fragewort verkürzt, kann dieses auch ohne Komma angeschlossen werden"
Steinhauer, Anja, and Christian Stang. Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen: Das Handbuch zur Zeichensetzung. Dudenverlag, 2018, p. 131.
https://i.imgur.com/YOQFmOW.png

In den Kommaregeln (https://www.duden.de/sprachwiss...bregeln/komma, D125) steht nach wie vor:
• Bei formelhaft gebrauchten [verkürzten] Nebensätzen kann das Komma weggelassen werden („wie immer“, „wenn möglich“)
• Sonst gelten für verkürzte Teilsätze dieselben Richtlinien wie bei vollständigen Sätzen.
Also Komma. :)

Ich würde sagen, dass die Regel zwar auf verkürzte Teilsätze zutrifft, aber einzelne Fragewörter einen Sonderfall darstellen. Das wurde bei der Regel einfach vergessen.

Ich habe bezüglich des Kommas mal eine befreundete Deutschlehrerin um Rat gefragt. Die Grammatik ist nicht immer eindeutig und so lässt sich auch die Frage, ob hier ein Komma gesetzt werden muss, nicht eindeutig beantworten. Es kommt ganz auf den Blickwinkel bzw. die Intention des Autors an. Wenn man das “warum” als einen nicht ausgeschriebenen, einleitenden Nebensatz betrachtet, müsste das Komma gesetzt werden. Wenn das “warum” aber als Adverb und Akkusativobjekt fungiert, dann darf kein Komma gesetzt werden.
Deswegen werde ich hier kein Komma setzen. Ich vertrete eher die zweite Sichtweise, nämlich dass das “warum” das Objekt des Satzes darstellt. Ähnlich wie das auch bei “Jetzt weißt du es.” / “Jetzt weißt du den Grund.” der Fall wäre.
Außerdem möchte ich nicht, dass jemand, der den Satz liest, meint, er müsse wegen dem Komma vor dem “warum” eine Pause machen.

Ich will eigentlich nicht diskutieren, weil das ja für alle Beteiligten anstrengend ist, aber einen Versuch will ich doch noch unternehmen:
Wenn man sich nicht sicher ist, kann man nach einer Analogie suchen. Vergleichen wir es also einmal mit dem Satz „Jetzt weißt du, wer“. Da erkennt man, daß „wer“ selbst nicht das Objekt von „wissen“ sein kann, da es ja noch nicht einmal im Akkusativ steht. Vielmehr handelt es sich um ein Interrogativpronomen, das einen verkürzten Nebensatz einleitet, z. B. „Jetzt weißt du, wer es getan hat“, und dieser Nebensatz als Ganzes ist grammatisch das Objekt. Ebenso ist es bei „warum“. Nicht das Wort ist das Objekt, sondern der Nebensatz, den es einleitet. Vor Nebensätzen steht ein Komma.
Das Komma zeigt nie eine Pause an, sondern wird immer aus grammatischen Gründen gesetzt. Im Englischen und Französischen zeigt es dagegen in der Regel eine Pause an, und man vermeidet es daher in diesen Sprachen.
Wenn man aus dem „warum“ ein Objekt machen will, könnte man „Jetzt kennst du das Warum“ sagen.
🙂

Edit: Oje, ich war zu langsam.
HIer ist noch ein Beleg, dass das Komma fakultativ ist. (von einem Dr. der Kommatologie)
https://blog.leo.org/2012/08/13/wissen-sie-wie/
Allerdings leuchtet mir die Erklärung, dass "warum" hier ein Objekt sein kann nicht ganz ein.
In diesem Satz steht es mehr zufällig an der vorgesehenen Stelle für Objekte:
Jetzt weißt du es/warum/den Grund.
Anders hier:
Ich weiß nicht(,) warum. Ich weiß /es/denGrund/ nicht.

Danke für den Link! Dort steht unter anderem:
„Als Faustregel könnte hier gelten: Das Komma steht dann, wenn Sie in der gesprochenen Sprache eine das einzelne Fragewort hervorhebende Pause machen oder machen würden.“

Hier noch ein kurzer Auszug zu Sprechpausen von Wikipedia:
„In der deutschen Sprache werden Kommata prinzipiell nach grammatikalischen Regeln gesetzt statt nach phonetischen, wie es in manchen anderen Sprachen zur Kennzeichnung von Sprechpausen geschieht. Die grammatikalischen Regeln führen allerdings regelmäßig – wenn auch nicht zwingend – dazu, dass man ein Komma dort setzt, wo man in der gesprochenen Sprache eine Sprechpause einlegt, da der Sprechrhythmus oft der grammatikalischen Struktur eines Satzes folgt.“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kommaregeln
Es ist also nicht abwegig, anzunehmen, dass auch hier jemand eine Sprechpause bei gesetztem Komma einlegen würde.

Mir ging es nur darum, zu belegen, dass das Komma in diesem Satz fakultativ ist.
Wenn es möglich wäre, könnte man das durch ein Komma in Klammern darstellen (,). Da das aber vermutlich in den Sätzen nicht gewünscht ist, könnte eine Alternative sein, den Satz zwei mal anzulegen, mit und ohne Komma. Ich bin nicht sicher, ob es dazu bereits Best Practices gibt und wie so etwas in der Vergangenheit hier gehandhabt wurde.
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