
ой-ёй :)
Wird die Natur in der Übersetzung nicht zu anthropomorph?

Glaubst du das? Dann verstehe ich nicht warum.

na eigtl. sagt der autor, dass man die natur wie ein buch lesen und richtig verstehen muss. in der dt. übersetzung will aber das buch selbst gelesen und verstanden werden, was die ansichten des autors etwas trüben könnte, da es je nur ein auszug aus einem größeren text sein soll. ja, das ist haarspalterei, behaupten zu wollen, dass aussagen "natur will verstanden werden (/sein?)" und "man muss/wir müssen die natur verstehen" völlig unterschiedlich sind. aber genau in solcher art texten würde ich möglichst buchstäblich an die übersetzung herangehen, soweit es natürlich möglich ist.

Ich verstehe jetzt deine Bedenken, werde über eine Änderung nachdenken und auch andere um Rat fragen, ob eine buchstäbliche(re) Übersetzung möglich und besser ist.
Ich sage dir aber auch, dass ich die jetzige Übersetzung gut finde. Wenn man den Satz mit der Logik eines Mathematikers betrachtet, ist der Einwand völlig berechtigt; mit dem Willen erscheint in der Übersetzung ein Element, was im Original nicht vorkommt. Aber entscheidend ist was der Leser als Aussage des Satzes wahrnimmt und versteht. Es gibt Wendungen, denen man mit einer logischen Analyse nicht gerecht wird. Ich kann mich irren, glaube aber, dass die meisten Deutschen den Satz genauso verstehen, wie die russischen Leser den russischen Satz verstehen. Ein anderes Beispiel: Wenn im Deutschen jemand sagt "Das will gekonnt sein" dann meint er damit "Das muss man können" und ich glaube, anders kann man den Satz nicht verstehen. Und "Küssen will gelernt sein" heißt nicht anderes als "Das Küssen muss man lernen." Niemand denkt, dass dort ein wirklicher Wille "im Spiel ist". Dieses "wollen" ist nur Teil einer feststehenden idiomatischen Wendung und lässt sich auch als rhetorische Figur interpretieren. Man könnte es auch einen rhetorischen Trick nennen. Der Trick besteht darin, dass etwas in diese Wendung hineingebracht wurde, was in Wirklichkeit nicht existiert (z.B. der Wille des Kusses), so enthält die Formulierung etwas, was im Widerspruch zur Logik steht, und gerade dadurch wird diese Formulierung interessanter und einprägsamer. So ist diese Wendung vermutlich mal entstanden. Inzwischen wird aber dieser Widerspruch in dieser gewohnheitsmäßigen Wendung meist gar nicht mehr wahrgenommen, und die Formulierung mit "wollen" wird einfach mit der Bedeutung von "müssen" verwendet.
Aber wie gesagt, ich werde nachfragen, was andere darüber denken und ob eine alternative Formulierung möglich ist.

ja, aber wenn ein denker sagt, dass natur irgendwas will, dann meint er das auch so. auch wenn natur das küssen gelernt haben will. wir (nicht nur du und ich jetzt) reden mal wieder von unterschiedlichen sprachen. oder unterschiedlichen anwendungen der selben sprache. obwohl ich dich immer noch verstehen kann und deine einwendungen mir schon im voraus klar waren.
es ist also klar, dass "das will gekonnt sein" "das muss man können " bedeutet, und "es zieht" manchmal "mach das fenster zu" heißt. das entscheidet (oder darüber entscheidet - personifizierung!) die situation unvm dazu. die frage ist demnach, warum sagt man "das will gekonnt sein" und nicht "du musst es können". wahrscheinlich geschieht das nicht grundlos. und vielleicht sagt manchmal der autor auch das, was er meint (wie oft das wohl der fall ist...). ich unterstelle diesem konkreten autor, er wölle sagen, die natur sei ein buch, das man lesen und richtig verstehen muss. hört sich wohl zu simpel an.

Diese Übersetzung werde ich hinzufügen, jedoch die andere Variante nicht wegwerfen, sie aber als nicht wörtliche Übersetzung kennzeichnen.
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added by al_ex_an_der, August 25, 2012
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