
Mit dem Ende dieses Zitats komme ich nicht ganz klar, E-stern. Wenn ich es mir überlegen, dann würde ich schreiben: "... ist man auch anderen entfremdet, ohne Zugang zu anderen zu finden" - besser wohl noch: "... ohne Zugang zu ihnen zu finden". - Vor allem ein "zu" vor dem letzten "finden" würde mir fehlen. Kann das sein?

Ich dachte mir, es könne nicht schaden, das Originalzitat hinzuzufügen. :) http://tatoeba.org/epo/sentences/show/2677572

Den Satz "If one is out of touch with oneself, then one cannot touch others" mag ich in einem ersten Anlauf so übersetzen:
"Hat man die Verbindung zu sich selbst verloren, so kann man auch mit anderen nicht in Verbindung treten."

Vielleicht sollten "wir" versuchen, die poetische Qualität des "touch" in die Übersetzung hinüberzuretten. Habe noch keine Idee wie, aber gut Ding will Weile haben oder so.

Raggione, rette die Poesie der Berührung! :)

(Aber lass dich nicht vom Strudel des Wortspiels in die Tiefe reißen!)

Aus: "Muscheln in meiner Hand" von Anne Morrow Lindbergh

"Hast du die Verbindung zu dir selbst verloren, kannst du keine Verbindung zu anderen finden." :)

Ich glaube, so geht es.

Wenn ich den englischen Satz nicht gelesen hätte, E-stern, wäre ich wohl zufrieden. Aber es sieht jetzt so aus, dass das Englische mit dieser Parallelbildung von Satz schließt, die den vorletzten im Satzbau nachahmt. Und das ist jetzt im Deutschen verloren.
Also wäre es wohl angebracht, einen von Alexanders Vorschlägen zu wählen. Mit etwas Besserem kann ich nicht aufwarten. Bisher jedenfalls nicht.
ALEX: Ja, mein Blödsinn (Grins) hat mich im Nachhinein auch amüsiert. Die poetische Komponente ist wohl der Wechsel von "touch" als Nomen und als Verb. Ich hab mal wieder schneller geschrieben als gedacht.

Das war doch kein Blödsinn! Es ist halt nur schade, dass das Spiel mit mehrdeutigen Wörtern oder mehreren Wörtern, die gleich klingen, je nachdem, nicht ganz so leicht in eine andere Sprache (hin)über(ge)tragen werden kann. Der Satz mit der zweimal auftretenden "Verbindung" ist zumindest ein Versuch den Widerhall des "touch" nachzuempfinden, wenn das Ergebnis auch etwas nüchterner und mithin weniger poetisch wirkt. Ich meine aber, dass zumindest die (sagen wir mal) psychologische Aussage dieselbe geblieben ist.

Hausaufgabe:
Besuche die nächste Bibliothek oder den nächsten Buchladen und schau nach wofür sich Profi-Übersetzer entschieden haben!
Hier zum Beispiel die Taschenbuchausgabe von Piper:
Anne Morrow Lindbergh
Aus d. Amerikan. v. Maria Wolff.
Übertr. d. Gedichte v. Peter Stadelmeyer

Auf einer Website fand ich diese Variante:
"Es ist die Wüste in unserer Seele, das Brachland in unserem Herzen, durch das wir fremd und verloren streifen. Ist man sich selber fremd, dann ist man auch den anderen entfremdet. Ohne Zugang zum eigenen Ich kann man auch keinen Zugang zu anderen finden."
Tags
View all tagsSentence text
License: CC BY 2.0 FRLogs
This sentence is original and was not derived from translation.
added by Esperantostern, August 15, 2013
linked by al_ex_an_der, August 15, 2013
edited by Esperantostern, August 15, 2013